Lange Nacht der Museen 2004
Julien Maire und Pierre Bastien, die für ihre Kunst jeweils eine eigene mechanisch-charmante Sprache erfunden haben, kommen an diesem Abend im Edith-Ruß-Haus für Medienkunst zusammen. Durch die mechanisierte Projektion der Performance Demi-Pas setzt Julien Maire seine handgemachten Bildszenen in Bewegung. Die Musik für diese Arbeit hat Pierre Bastien komponiert, der zwei verschiedene Performances mit seinem mechanischen Orchester vorführt.
19 Uhr: Julien Maire, Demi-Pas, Projektion-Performance
20 Uhr: Pierre Bastien, Mecanium I
21 Uhr: Julien Maire, Demi-Pas, Projektion-Performance
22 Uhr: Pierre Bastien, Mecanium II
23 Uhr: Julien Maire, Demi-Pas, Projektion-Performance
Julien Maire
"Demi-Pas" 20 Min.
Projection-Performance
"Demi-Pas" ist ein Kurzfilm, der wie eine Art projiziertes Theater funktioniert und mit einer "umgekehrten Kamera" projiziert wird: Mikro-Mechanismen befinden sich direkt im Inneren eines umgebauten Projektors und lassen ein animiertes Bild entstehen. Durch die Performance von Julien Maire werden reale Gegenstände oder fotografisches Material innerhalb des Projektors in Bewegung versetzt. Der Film erzählt aus der Wirklichkeit des alltäglichen Tagesablaufs eines Mannes und verweist gleichzeitig auf Einfachheit und Komplexität dieser Realität.
Pierre Bastien
Der Traum eines Komponisten: Ein Orchester auf der Fingerspitze, das jeden Befehl sanft ausführt: ein zeitlos-klingendes Orchester, futuristisch und ein wenig dadaistisch zugleich, das in seiner erstaunlich sinnlichen Musik uralte Traditionen heraufbeschwört. Dies ist, in nur wenigen Worten beschrieben, Pierre Bastiens "Mecanium" - eine Art Tagtraum, den er seit 1976 verfolgt. Die Musiker seines Orchesters sind Maschinen. Die Idee dahinter ist einfach, wirksam und poetisch. Traditionelle Instrumente (chinesische Laute, marokkanisches Bendir, javanisches Saron, Koto, Geige, Sanze, etc.) werden von einem mechanischen Instrument aus Teilen eines Meccano-Metallbaukastens und wiederverwendeten Plattenspieler-Motoren gespielt. Diese hybriden und selbst spielenden Sound-Skulpturen führen eine Serie von kurzen hypnotischen Stücken vor. (Michel F. Côté)
"Julien Maire, geb. 1969 in Metz (F), studierte Kunst in Metz, lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen in Frankreich und Deutschland: Les rencontres internationales de la photographie, Arles; Hull Time Based Art, Hull; Centre National de la Photographie, Paris; International Symposium of Shadow, London. Performances: Site Gallery Sheffield; ZKM, Karlsruhe; Transmediale.01 and .04, Berlin; EMAF 2004, Osnabrück. Im Jahr 2004 war Julien Maire artist in residence in Berlin (Podewil). Seine neue Projektion ist eine Auftragsarbeit des General Council of Moselle (F) in Zusammenarbeit mit der Saarländischen Landesvertretung in Berlin und dem Institute Francais."
"Pierre Bastien, geb. 1953 in Paris, studierte Französische Literatur an der Pariser Sorbonne, lebt in Rotterdam. 1977 baute er seine erste musikalische Maschinerie. In den darauffolgenden 10 Jahren komponierte er für verschiedene Dance Companies und spielte mit Pascal Comelade während er gleichzeitig sein mechanisches Orchester weiter entwickelte. Seit 1987 konzentriert er sich auf die Arbeit mit dem mechanischen Orchester und präsentiert es in Solo Performances, Sound Installationen, Aufzeichnungen und in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Pierrick Sorin, Karel Doing, Jean Weinfeld, Robert Wyatt or Issey Miyake. Pierre Bastien reist rund um die Welt und führt seine Performances einem internationalen Publikum vor."