Veranstaltung

Internationaler Museumstag 2010

16. Mai 2010, 11:00 - 18:00
Museumstag

Das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst wird während des Internationalen Museumstags am 16. Mai 2010 neben der aktuellen Ausstellung Record > Again! 40 Jahre Videokunst in Deutschland, Teil 2 die Projekte des Stipendiums für Medienkunst des Jahres 2009 präsentieren.
Die am Edith-Ruß-Haus im vergangenen Jahr entstandenen Arbeiten werden damit erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu gibt es vielfältige Kooperationen an diesem Tag, unter anderem mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Oldenburg, dem Schlossgarten, der Universität, der Realschule Kreyenbrück und klangpol. Netzwerk Neue Musik.

Gleichzeitig werden am Nachmittag die Ergebnisse des Radioworkshops Die Schleife präsentiert, der vom 13. bis 16. Mai 2010 (Do: 14 - 19 Uhr, Fr: 16 - 20 Uhr, Sa/So: 11 - 18 Uhr) statt findet und für den man sich noch anmelden kann. Die Ausstrahlung erfolgt in zwei Sendungen von 15 - 16 und von 17 - 18 Uhr, die über 106.5 und im Edith-Ruß-Haus für Medienkunst zu hören sind. Bitte tragbare Radios mitbringen!

Auch die Ausstellung Record > Again! wird am letzten Öffnungstag noch einmal ausführlich gewürdigt und dem Publikum nahe gebracht. Es finden stündlich kostenlose Führungen statt, in denen man sich über die Facetten der Videokunst in Deutschland in den vergangenen vierzig Jahren informieren und faszinierende alte Fernsehgeräte bewundern kann.

Präsentation der Projekte des Stipendiums für Medienkunst 2009

Jana Linke: EMDAS (Eine Maschine, die Arbeit schafft)
REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Martin Keil, Henrik Mayer): Die Risikogesellschaft
SINE WAVE ORECHESTRA (Ken Furudate, Kazuhiro Jo, Daisuke Ishida, Mizuki Noguchi): The SINE WAVE ORCHESTRA in the Sun (im Gartenpavillon des Schlossgartens)

Jana Linke: EMDAS Modell No°1
Foto Nadine Minkwitz

Jana Linke beschäftigt sich mit der Bedeutung und dem Wert von Arbeit in der globalisierten Welt und stellt die Frage nach der Positionierung der Kunst in der Arbeitsgesellschaft. In dieser definiert sich der Wert des Einzelnen über seine Arbeit. Die Künstlerin geht davon aus, dass ausgeglichene Systeme das Prinzip der Verschwendung brauchen – oder „Wer hoch baut, muß nebenan tief graben“. Ihre Maschine (EMDAS – Eine Maschine, die Arbeit schafft) sorgt in einer dekadent verschwenderischen Tätigkeit dafür, dass ein Arbeitnehmer mit Arbeit versorgt wird: Sie gräbt sich in Sand ein und wird anschließend von einem Angestellten wieder ausgegraben, damit sie sich wieder eingraben kann. Jana Linke wird am Internationalen Museumstag über ihr Projekt informieren und es anhand des Prototyps der Maschine veranschaulichen. Die Präsentation der Maschine selbst ist für die Nacht der Museen am 26. September 2010 geplant.

Reinigungsgesellschaft: Risikogesellschaft,
Installationsansicht Museum Schwerin

REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Martin Keil und Henrik Mayer) untersuchen in ihrem gesellschaftspolitischen Projekt Die Risikogesellschaft im Kontext der allgemeinen Wirtschaftskrise die Tendenz, die Risiken unserer Ökonomie von der Allgemeinheit zum Einzelnen zu verlagern. Die Künstler verstehen sich als Forscher, die mit einem künstlerischen Blick die gesellschaftlichen Prozesse beobachten, die sich im Unterschied zwischen Berufsleben und persönlichen Ansprüchen ergeben. Die Installation, die zu diesem Thema entstanden und im Veranstaltungsraum des Edith-Ruß-Hauses zu sehen ist, beruht auf einem Seminar der Künstler an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Nach einer Einführung in künstlerische Projekte zu gesellschaftlichen Strukturwandelprozessen haben die Studierenden in Workshops mit Schülerinnen und Schülern der zehnten Klasse einer Oldenburger Realschule zu deren individuellen Zukunftserwartungen gearbeitet.

Eröffnung der Installation am Sonntag, 16.5., um 11.15 Uhr. Die Künstler sind anwesend.

Sine Wave Orchestra: Prototyp
des Klangobjektes

Das SINE WAVE ORCHESTRA (Ken Furudate, Kazuhiro Jo, Daisuke Ishida, Mizuki Noguchi) führt im Projekt The SINE WAVE ORCHESTRA in the Sun eine Installation aus, bei der die Klanggenerierung wesentlich vom Wetter und der Tageszeit abhängt. Die Objekte, die jeweils mittels einer Sinuswelle über einen Lautsprecher Klang erzeugen, funktionieren nur bei Sonnenlicht, so dass dieses Element die Lautstärke und die Zusammenstellung der Klänge reguliert. Trotz dieser nicht vorhersehbaren Zufallssteuerung handelt es ich in erster Linie um eine partizipative Installation, die im Gartenpavillon des Schlossgartens präsentiert wird, einem intimen und sonnendurchfluteten Raum mit einem starken visuellen Bezug zur Frühlingsvegetation des umliegenden Parks. Jeder neue Besucher platziert ein weiteres Klangerzeugungselement und nimmt so an dem wachsenden „Orchester“ teil, das vom 16. bis 24. Mai im Gartenpavillon des Schlossgartens zu hören und zu sehen sein wird, täglich von 14 – 17 Uhr, Sonntag 16.5. von 11 – 20 Uhr, Samstag 22. – Montag 24. Mai jeweils von 11 – 17 Uhr.

Die Installation wird von klangpol. Netzwerk Neue Musik gefördert.

Die Präsentation findet in Kooperation mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und dem Schlossgarten statt.

Das Stipendienprogramm des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst wird von der Stiftung Niedersachsen gefördert und ermöglicht seit 2001 pro Jahr die Entwicklung und Durchführung von je drei qualitativ hochwertigen, neuen Projekten im Bereich der Medienkunst. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Jahr 2010 sind Ralf Baecker, HeHe (Helen Evans, Heiko Hansen) und Anahita Razmi.


Gefördert durch:

Klangpol
Netzwerk Neue Musik