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Stipendiatenabend - Präsentation der Stipendienprojekte 2009

30. October 2009, 19:00
Präsentation

für Menschen von 12 - 100 Jahren (auch als Weiterbildung für Pädagog_innen geeignet)

In diesem Workshop könnt Ihr/können Sie eigene Instrumente bauen, die Sinuswellen abspielen und auf Licht reagieren. Nach dem Bau der Geräte werden wir die Instrumente spielerisch ausprobieren, um die akustischen Erscheinungsweisen der Sinuswelle zu erforschen. Eine gemeinsame Performance als Sinuswellen-Orchester bildet den Abschluss des Workshops. Die selbstgebauten Instrumente können am Ende des Workshops mitgenommen werden.

5 € Materialbeitrag/Person
Wichtig ist außerdem: Technisches Vorwissen oder musikalisches Talent sind nicht notwendig!

Eine Kooperation mit klangpol. klangpol wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes.

Präsentation der diesjährigen Stipendienprojekte
Jana Linke, REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Martin Keil, Henrik Mayer), Sine Wave Orchestra (Ken Furudate, Kazuhiro Jo, Daisuke Ishida, Mizuki Noguchi)

Die diesjährigen Stipendiaten des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst stellen ihre Projekte vor, die während ihres Aufenthalts in Oldenburg entstehen sollen. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos. Mit einem kurzen einführenden Vortrag präsentieren die Künstler ihr bisheriges Werk, skizzieren die Projekte und machen sie mit Bildern anschaulich. Dem Publikum bietet sich die Chance, den Entstehungsprozess eines Kunstwerks zu begleiten und über die jeweilige Arbeit zu diskutieren, bevor sie ausgeführt wird. Die diesjährigen Stipendiaten sind: Jana Linke, REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Martin Keil, Henrik Mayer), Sine Wave Orchestra (Ken Furudate, Kazuhiro Jo, Daisuke Ishida, Mizuki Noguchi). Jana Linke beschäftigt sich mit der Bedeutung und dem Wert von Arbeit in der globalisierten Welt und stellt die Frage nach der Positionierung der Kunst in der Arbeitsgesellschaft. In dieser definiert sich der Wert des Einzelnen über seine Arbeit. Die Künstlerin geht davon aus, dass ausgeglichene Systeme das Prinzip der Verschwendung brauchen oder „Wer hoch baut, muß nebenan tief graben“. Sie entwickelt eine Maschine, die in einer dekadent verschwenderischen Tätigkeit dafür sorgt, dass ein Arbeitnehmer mit Arbeit versorgt wird:
Eine Maschine, die sich in Sand eingräbt und dann von einem Angestellten wieder ausgegraben wird, damit sie sich wieder eingraben kann.

REINIGUNGSGESELLSCHAFT (Martin Keil und Henrik Mayer)
haben ebenfalls ein gesellschaftspolitisches Projekt. Es trägt den Titel „Die Risiko Gesellschaft“. Im Kontext der allgemeinen Wirtschaftskrise untersuchen Keil und Mayer die Tendenz, die Risiken unserer Ökonomie von der Allgemeinheit zum Einzelnen zu verlagern. Die Künstler verstehen sich als Forscher, die mit einem künstlerischen Blick die gesellschaftlichen Prozesse beobachten, die sich im Unterschied zwischen Berufsleben und persönlichen Ansprüchen ergeben. Um am Ende eine Installation zu diesem Thema zu erstellen, wollen Keil und Mayer mit lokalen Gruppen in Oldenburg diskutieren und zusammenarbeiten.

Das Sine Wave Orchestra (Ken Furudate, Kazuhiro Jo, Daisuke Ishida und Mizuki Noguchi) hat seit 2002 öffentliche Performances mit dem Publikum aufgeführt, die auf dem Prinzip der Erzeugung von Klängen aus einzelnen Sinuskurven beruhen. In ihrem Oldenburger Projekt wollen sie eine Installation ausführen, bei der die Klanggenerierung nicht nur von den Teilnehmern abhängt, sondern auch vom Wetter und der Tageszeit. Die Objekte, die jeweils mittels einer Sinuskurve über einen Lautsprecher Klang erzeugen, funktionieren nur bei Sonnenlicht, so dass dieses Element die Lautstärke und die Zusammenstellung der Klänge reguliert. Jeder neue Besucher platziert ein weiteres Klangerzeugungselement und trägt so zu dem „Orchester“bei.

Das Stipendienprogramm des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst wird von der Stiftung Niedersachsen gefördert und ermöglicht seit acht Jahren die Entwicklung und Durchführung von je drei qualitativen und neuen Projekten im Bereich der Medienkunst proJahr.